Der NDR zeigt am 25. November um 21.00 Uhr die Dokureihe „Mehr wissen – besser leben“ mit dem Thema Im Einsatz gegen Wegwerfmode.
Die prominente Schauspielerin Esther Schweins steht mitten im Leben, sorgt sich um die Zukunft ihrer Kinder und will nicht mehr wegsehen: In dem neuen Format fürs NDR Fernsehen „Mehr wissen – besser leben“ bezieht sie in drei Folgen Stellung zu den brennenden Themen der Zeit: Lebensmittelverschwendung, Plastikwahnsinn und Wegwerfmode.
Noch nie haben wir so viele Klamotten besessen: Seit dem Jahr 2000 hat sich unser Kleidungskonsum verdoppelt, von 50 auf rund 100 Milliarden neu gekaufter Stücke. Gleichzeitig sind die Ausgaben für Bekleidung gesunken. Der Grund: das Phänomen Fast Fashion. Wegwerfmode, die so günstig ist, dass sie nach zwei- oder dreimal Tragen im Altkleidercontainer landet.
So viel Kleidung wird in Deutschland weggeschmissen
Esther Schweins sagt der Wegwerfmode den Kampf an. In Hamburg türmt sie einen fünf Tonnen schweren „Altkleiderberg“ auf. So viel, wie alle zwei Minuten in Deutschland weggeschmissen wird. Wie reagieren die Menschen darauf?
Esther Schweins trifft Aktivistinnen wie Viola Wohlgemuth, die für Greenpeace eine Kampagne gegen giftige Chemikalien in Kleidung vorangetrieben hat. Denn die Textilindustrie ist ein großer Umweltverschmutzer. Sie verursacht 1,2 Milliarden Tonnen CO2, mehr als internationale Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Mehr wissen – besser leben verfolgt den Weg eines T-Shirts in der Herstellung, vom Baumwollfeld bis hin zum Verbraucher im Europa.
Was bringt der Grüne Knopf?
Bei ihrem Einsatz gegen Wegwerfmode hakt Esther Schweins auch bei politisch Verantwortlichen nach. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller will sozial und ökologisch hergestellte Kleidung mit dem sogenannten Grünen Knopf kennzeichnen. Doch werden die Kriterien des ersten staatlich initiierten Siegels dem Ziel gerecht?
Putzlumpen statt Secondhand
Rund 1,35 Millionen Tonnen werden jedes Jahr in Deutschland aussortiert. Doch was passiert mit den Textilien im Container? Recyclingunternehmen ersticken geradezu in Altkleidern. Sie finden selten gute Kleidung für den Secondhand-Markt. Viele afrikanische Länder wollen keine Altkleider mehr importieren, das System steht kurz vor dem Kollaps. Die Qualität der Ware ist oft so schlecht, dass sie nur noch geschreddert und zu Putzlumpen verarbeitet werden kann.
Modemacher gehen neue Wege
Auf der Suche nach Fasern, die weniger schädlich für die Umwelt sind, gehen immer mehr junge Modemacher neue Wege. Der letzte Schrei: Textilfasern aus Brennnesseln. Sind sie eine sinnvolle Alternative zu Baumwolle oder Polyester? (© NDR)
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