Sophie Roscher und Kira Kimm sind die Gründerinnen des Fair Fashion Labels soki Kassel, welches vor allem nachhaltige Beanies, Caps, Stirnbänder und Boxershorts herausbringt. Im Interview mit dem Fair Fashion Blog haben sie sechs Fragen beantwortet.
Wieso habt ihr euch dazu entschieden, Fair Fashion statt herkömmliche Mode herzustellen?
Weil Fair Fashion die Zukunft sein sollte! Es ist kein Geheimnis, unter welch grausamen Bedingungen die Menschen in der riesigen Textilindustrie arbeiten und das möchten wir keinesfalls mit unserer Arbeitskraft unterstüzen. Wir wissen, dass es auch anders geht und zwar nachhaltig und fair für alle Beteiligten. Hinzu kommt, dass wir als gelernte Maßschneiderinnen unser Handwerk lieben und es genießen, den Tag in unserer Werkstatt zu verbringen.
Wird es neben Mützen, Stirnbändern und Unterwäsche, noch weitere Kleidungsstücke, wie T-Shirts und Hosen, geben?
Bereits seit Anfang an haben wir vollgeständige Kollektionen gefertigt. Von Kleidern über Blusen bis hin zu Hosen war bisher alles dabei. Im Winter gibt es immer ein Komplettoutfit bestehend aus Pulli, Jogginghose und Cardigan. Die Boxershorts aus alter Bettwäsche sind sozusagen unsere „all time classics“, die gibt es immer und sie sind nicht an Kollektionen gebunden. Die Höschen lassen wir mittlerweile übrigens in der Baunataler Diakonie, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, fertigen.
Wie seid ihr auf den Namen „soki“ gekommen? Steht er für etwas bestimmtes?
Das ist ganz einfach: Sophie + Kira = soki. Unser Firmenname besteht also ganz schlicht aus den jeweiligen ersten zwei Buchstaben unserer Vornamen. Denn das sind wir!
Welche Materialien verwendet ihr für eure Stücke und woher stammen sie?
Hauptsächlich verarbeiten wir alte Bettwäschen aus Baumwolle, welche wir gespendet bekommen. Dass wir diese sammeln, hat sich mittlerweile in Kassel schon gut herumgesprochen und viele bringen uns ihre alten Schätze, bevor sie sie in die Tonne werfen. Für unsere Winterkollektionen kaufen wir neue, GOTS-zertifizierte Stoffe aus Biobaumwolle bei Lebenskleidung ein.
Neben dem Onlineshop gibt es auch einen soki Laden in Kassel. Könnt ihr ein wenig über eure Erfahrungen als Fair Fashion Verkäufer, online und offline, erzählen?
Seit fast zwei Jahren haben wir nun unseren „Green Concept Store“ in Kassel und können sagen, dass dieser bei den Leuten sehr gut ankommt. Gerade hier im Stadtteil, dem Vorderen Westen, gibt es viele Menschen, die sich mit Nachhaltigkeit in vielen Bereichen auseinandersetzen und bewusst leben. Unsere Transparenz gefällt den Kunden ebenfalls. Jeder kann jederzeit einen Blick in unsere angrenzende Werkstatt werfen und hautnah sehen, wie und wo wir die Kleidungsstücke anfertigen.
So einen Laden gab es in Kassel, unserer Heimatstadt, vorher noch nicht und das Interesse der Leute ist glücklicherweise groß. Unseren Onlineshop betreiben wir seit gut einem Jahr und zudem haben wir noch einen zweiten auf Avocadostore.de eröffnet. Auch hier merken wir, dass nachhaltig und fair produzierte Produkte immer mehr Anklang finden und die Menschen darauf achten, was sie kaufen und woher es kommt.
Ist Nachhaltigkeit ein Thema, dass euch über Mode hinaus beschäftigt?
Auf jeden Fall setzen wir uns auch unabhänging von Mode sehr viel mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Ob es um Lebensmittel, Kosmetik oder andere Dinge geht. In unserem Laden vertreiben wir deshalb nicht nur grüne Mode, sondern auch eine große Auswahl anderer, nachhaltiger Produkte wie z.B. Naturseifen, Bio Tee, vegane Rucksäcke u.s.w.
Fotos: © soki Kassel