Svenja Detto ist die Gründerin des nachhaltigen und veganen Taschelabels nuuwaï, welches Handtaschen aus Äpfeln herstellt. Im Interview mit dem Fair Fashion Blog hat sie sechs Fragen beantwortet.
Wieso hast du dich dazu entschieden nachhaltige Taschen herzustellen?
Ich war persönlich schon lange auf der Suche nach einer nachhaltigeren Alternative zu den üblichen veganen Handtaschen, die ja meistens aus PU oder PVC bestehen. Mir persönlich sagt die Optik von anderen nachhaltigen Materialien wie Kork oder Pinatex meistens nicht zu 100% zu, da sie noch ihre eigene Struktur besitzen. Deswegen habe ich mich dann dazu entschieden nuuwaï zu gründen, als ich unser Material entdeckt habe, um meinen eigenen kleinen Traum von der nachhaltigen veganen Tasche zu verwirklichen.
Es gibt mittlerweile mehrere Alternativen zu Leder. Wieso fiel deine Wahl ausgerechnet auf Äpfel?
Ich bin eigentlich nur aus Zufall über das Material „gestolpert“, als ich einen Beitrag im Fernsehen darüber gesehen habe. Ich fand das Material total spannend, weil es aus Abfällen besteht, die sonst verbrannt oder weggeschmissen werden, und es total vielseitig ist. Man kann das Apfelleder in allen möglichen Farben einfärben, es bedrucken und jede Struktur einprägen. Das hat mich einfach überzeugt.
Die Taschen sind komplett vegan. Ist Tierschutz ein wichtiges Thema für dich?
Ja, sehr. Ich lebe selber seit bald 5 Jahren aus ethischen Gründen vegan, weswegen tierische Materialien nicht für mich in Frage kamen und kommen.
Wie bist du auf den Namen „nuuwaï“ gekommen? Steht er für etwas bestimmtes?
„nuuwaï“ ist als Kunstwort aus den Worten „new way“ entstanden. Wir wollen zeigen, dass es einen neuen und nachhaltigen Weg gibt, Taschen herzustellen und zu tragen.
Wo werden die Taschen hergestellt?
Unsere Taschen werden unter fairen Bedingungen in Indien hergestellt. Das Unternehmen dort wird jetzt in der dritten Generation familiengeführt und legt viel Wert auf eine faire Bezahlung der Arbeitnehmer, also über dem Mindestlohn, und gute Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch SMETA 6.0 zertifiziert, was Sozialstandards sicherstellt. Wir waren vor Beginn und während der Produktion unserer neuesten Kollektion zu Besuch, um uns persönlich davon zu überzeugen. Das Gebäude wurde erst vor zwei Jahren neu gebaut und verfügt über alle Sicherheitsmaßnahmen – Feuermelder und Feuerlöscher, ausgeschilderte Fluchtwege, Schutzkleidung etc. Wir stehen mit unserem Produzenten in engem Kontakt und werden auch in der Zukunft immer mal wieder vor Ort sein. Im Vorfeld haben wir uns auch Produktionen in Europa angeschaut, deren Bedingungen uns erschrocken haben und sind froh, einen Produzenten gefunden zu haben, dem wir vertrauen und bei dem wir mit gutem Gewissen produzieren lassen können.
Und welche weiteren Materialien werden für die Taschen verwendet?
Unser Innenfutter besteht aus recyceltem Plastik, das aus dem Meer gefischt wurde. Dafür kaufen wir Restbestände von ECOALF auf, die von ihnen nicht mehr verwendet werden. So unterstützen wir das „Upcycling the Oceans“ Projekt und schonen auch noch Ressourcen.
Wenn ihr bei nuuwaï den Rabattcode FAIRFASHION10 eingebt, spart ihr 10% bei eurem Einkauf. 🙂
Bildquelle: © nuuwaï
Total spannender Beitrag zu diesem Thema Nachhaltigkeit/Fashion/Tierschutz! Spannend finde ich es auch immer wieder, wenn man Materialien upcyceln kann. Durch das Lasern zB kann man Produkte zusätzlich personalisieren und weiterverschenken. Es ist super, wenn Tierschutz mit Nachhaltigkeit kombiniert wird. VG 🙂
Ja, das finde ich auch. 🙂