Caroline Raffauf ist die Gründerin des Fair Fashion Labels RAFFAUF, ein Berliner Modelabel mit Spezialisierung auf innovative Stoffe, aus nachhaltigen Materialien. Im Interview mit dem Fair Fashion Blog hat sie vier Fragen beantwortet.
Wieso hast du dich dazu entschieden Fair Fashion statt herkömmliche Mode herzustellen?
Herkömmliche Modelabel gibt es wie Sand am Meer. Ich wollte etwas Besonderes machen und habe deshalb vor 30 Jahren beschlossen, eine Fair Fashion Kollektion auf den Markt zu bringen. Zu dem Zeitpunkt war Nachhaltigkeit in der Mode kein großes Thema. Das wollte ich ändern und eine Kollektion designen, die weder Mensch noch Umwelt schadet. Diese Vision ist über die Jahrzehnte geblieben und gerade im Zeitalter von Fast Fashion ist es mir wichtig, ein Zeichen zu setzen.
Welche Materialien werden für die Kleidungsstücke verwendet?
Einige Materialien haben wir selbst entwickelt, zum Beispiel die Bienenwachsbeschichtung, mit der wir unsere Biobaumwolle ausrüsten und sie damit wetterabweisend machen. Zeitweise hatten wir auch eine Faser aus Bananenblättern im Sortiment. Aktuell setzen wir den Fokus auf recycelte Stoffe. In der Sommerkollektion ist das ein transparentes Material aus 100 % recycelten PET-Flaschen, im Winter kommt recycelte Wolle zum Einsatz. Momentan experimentieren wir außerdem mit einer neuen Beschichtung aus Naturkautschuk, die wir hoffentlich in der nächsten Saison präsentieren können.
Und wo wird die Kleidung hergestellt?
Wir produzieren in Stettin. Mit unserer Näherei haben wir eine langjährige Partnerschaft und fahren von unserem Atelier in Berlin auch nur 140 Kilometer dorthin. Daher können wir regelmäßig vor Ort sein und uns auch von der Einhaltung unserer qualitativen und ethischen Ansprüche überzeugen. Die kurzen Wege sind natürlich auch ein Pluspunkt für die Umwelt.
Soll es zukünftig noch weitere Kleidungsstücke wie T-Shirts, Hosen, Pullover oder Kleider geben?
Jein. Hin und wieder bieten wir als Ergänzung zu unseren Modellen einzelne Teile an, die sich gut kombinieren lassen, zum Beispiel eine weiche Strickjacke oder einen farblich passenden Rock. Grundsätzlich sehen wir uns aber als Spezialist*innen für nachhaltige Outdoormode – und dabei soll es auch bleiben.
Bildquellen: © RAFFAUF, Daniel Peace