Christina Lukács ist die Gründerin des Fair Fashion Labels Róka und stellt als „One Woman Brand“ ihre nachhaltige Kleidung her. Im Interview mit dem Fair Fashion Blog hat sie sieben Fragen beantwortet.
Wieso hast du dich dazu entschieden, nachhaltige Mode herzustellen?
Durch den Entschluss mich vegan zu ernähren, dass war 2011, befasste ich mich immer mehr mit non-food Artikeln. Dazu gehört neben Kosmetik auch Kleidung. Also verzichtete ich auf Leder, Wolle und Co. Schnell merkte ich aber, dass dies nicht reicht und ich machte mich schlau. Nach und nach stellte ich meinen Kleiderschrank auf faire Mode um. Allerdings gab es zu der Zeit keine faire vegane Mode im Bereich Statement T-Shirts, die mir gefielen. Da ich gelernte Kommunikationsdesignerin bin, entwarf ich eigene Motive. Es war also vielmehr eine Entwicklung, die ich Schirtt für Schritt durch geführt habe. Da meine Designs schnell bei den Leuten und Käufern gut angenommen wurden und ich viel positives Feedback erhielt, bin ich dabei geblieben.
Wann hast beschlossen dich mit Róka selbstständig zu machen?
Ich habe das Label April 2015 gegründet und es neben meinem Hauptberuf betrieben. Ich merkte, aber dass meine Passion und mein Herz einfach mehr an Róka hing. Da es den richtigen Zeitpunkt nicht gibt, um sich selbstständig zu machen, entschloss ich mich es einfach im April 2017 zu versuchen.
Wie bist du auf den Namen „Róka“ gekommen? Steht er für etwas bestimmtes?
Für einen Designer ist es das Schwerste sein eigenes Logo zu kreiieren und einen Namen zu finden. Einige Zufälle und Inspirationen führten zu dem Logo und dem Namen. Es ist ungarisch und bedeutet übersetzt Fuchs.
Du bedruckst deine Kleidung mit dem sogenannten Siebdruckverfahren. Kannst du ein wenig über die Herstellung verraten und wie lange du ca. an einem Tshirt arbeitest?
Ja gerne. Ich habe es hobbymäßig gelernt und ich fand es als eine tolle Option, um kleinere Auflagen selber drucken zu können. Man stellt ein Sieb her und belichtet das gewünschte Motiv. Man kann sich das in etwa wie bei einer Fotoentwicklung vorstellen. Durch dieses Sieb wird dann Farbe über die offenen Stellen gedrückt und somit landet das Motiv auf einem T-Shirt. Nach dem Druck muss das T-Shirt noch fixiert werden, damit es waschfest ist. Ich würde sagen für ein T-Shirt mit allem drum und dran brauche ich geschätzte 2-5 Minuten.
Von wo beziehst du deine Shirts, Jacken, Hosen und Mützen?
Bisher beziehe ich meine Produkte von Firmen, die nur an Gewerbetreibende verkaufen. Das gute dabei ist, dass ich keine großen Stückzahlen abnehmen muss. Daher habe ich auch immer nur ein paar Teile in den jeweiligen Größen vorrätig. Außerdem ist mein Arbeitszimmer in unserer Wochnung nicht groß genug, um so viel zu lagern. Die Firmen lassen ihre Produkte unter nachhaltigen und fairen Bedinungen im Ausland produzieren, wie z.B. in Bangaldesh. Aber ich schaue nun, dass ich nach und nach eigene Produkte produzieren lassen. Die Mützen z.B. sind meine erste Selbstproduktion und kommen aus Portugal. Dieses Jahr folgen dann noch weitere Produkte.
Ist Nachhaltigkeit ein Thema, dass dich über Mode hinaus beschäftigt?
Ja auf jeden Fall. Unser ganzes Leben ist darauf ausgelegt und wir versuchen so gut es geht darauf zu achten. Wir beziehen Ökostrom, versuchen viel mit dem Fahrrad zu erledigen, kaufen so gut es geht fair und bio ein, wir minimieren unseren Konsum und versuchen Plastik zu vermeiden.
Was erhoffst du dir für die Zukunft von Róka?
Ich hoffe das Róka wächst und ich irgendwann auch Angestellte habe. Außerdem möchte ich mehr selber produzieren lassen und eigene Schnitte entwerfen, wobei ich selber gar keine Modedesignerin bin. Ein eigener kleiner Laden wäre auch fabelhaft.
Fotos: © Róka