Line arbeitet in der Sales & Marketing Abteilung des nachhaltigen Fair Fashion Labels dressgoat, welches faire und nachhaltige Streetwear für Frauen und Männer herstellt. Im Interview mit dem Fair Fashion Blog hat sie sechs Fragen beantwortet.
Wieso habt ihr euch dazu entschieden Fair Fashion statt herkömmliche Mode herzustellen?
Die Probleme, welche sich aus billigen Produktionen und dem Trend von Fast Fashion ergeben, sind den meisten bekannt. Da wir mit unserer Mode einen kleinen Beitrag gegen die Entwicklung von Fast Fashion leisten wollten, haben wir uns dazu entschieden Fair Fashion bzw. Slow Fashion herzustellen. Wir alle haben selbst in der Hand was wir konsumieren und tragen. Mit dressgoat versuchen wir dafür Aufmerksamkeit zu schaffen und mehr Leute von diesem Wandel zu überzeugen.
Wie seid ihr auf den Namen „dressgoat“ gekommen?
Die Namensfindung war ein langer und schwieriger Prozess und nicht innerhalb weniger Minuten erledigt. Nach etwas Zeit wurde uns klar, dass wir ein Tier wollten, das zu unserer Vision, eine Travelwear zu kreieren, passt und unsere Werte vertritt. Hier sind wir dann auf die Ziege gekommen. Ein neugieriges Tier, das sich mit dem zufrieden gibt was es in der Natur findet und sich bei ihren Reisen nicht so leicht aufhalten lässt. Mit diesen Eigenschaften können wir uns selbst identifizieren und es zeigt unsere Philosophie eines Dresscodes für reisebegeisterte Menschen. Und so ist durch ein bisschen Spielerei mit dem englischen Wort für Ziege, „goat“, und dem Wort „dresscode“ unser Name und Wortspiel dressgoat entstanden.
Eure Kleidung ist komplett vegan. Ist Tierschutz ein wichtiges Thema für euch?
Natürlich geht Tierschutz irgendwo mit fair produzierter und Nachhaltiger Kleidung einher und wir finden es wichtig etwas gegen Tierquälerei zu unternehmen, weshalb wir auf vegane Kleidung setzen. Im Bereich Tierschutz unterstützen wir aber nicht direkt ein Projekt. Hier haben wir uns für ein soziales Projekt eines guten Freundes entschieden. Kulu Manzi ist eine kleine Organisation in Südafrika, die Kinder in Not unterstützt und bei dem wir zu 100% wissen wo der Erlös hingeht. Mit jedem verkauften dressgoat Produkt unterstützen wir Kulu Manzi mit 1€ und hoffen somit den Kindern ein wenig helfen zu können!
Welche Materialien werden für eure Kleidungsstücke verwendet?
Unsere Kleidungsstücke sind ausschließlich aus nachhaltigen Materialien hergestellt. Die Baumwolle ist Bio und die Polyesterfasern aus recycelten Plastikfalschen. Unsere Hersteller sind zertifiziert durch den Global Organic Textile Standard für umweltfreundliche Materialien und den Global Recycled Standard für den Einsatz und die Entwicklung neuer, wiederverwertbarer Stoffe. Die Ziele der Initiative unserer Produzenten sind weniger Pestizide und weniger Verschwendung von wertvollem Trinkwasser, dafür mehr Bildung der Kleinbauern und höhere Qualität der Stoffe.
Und wo wird die Kleidung hergestellt?
Unsere Kleidung wird in Bangladesch produziert und in Deutschland bedruckt. Viele werden sich nun denken: was hat denn das mit fair und nachhaltig zu tun? Einiges! Die Fair Wear Foundation setzt sich gegen Missstände, besonders in Entwicklungsländern ein, um diese nachhaltig zu eliminieren. Und unser Partner und Textilproduzent ist ein Teil davon. Das heißt konkret: Hier wird die Arbeit der Näherinnen und Näher wertgeschätzt. Somit tragen wir dazu bei, dass die Arbeiter in Bangladesch sichere und gerechte Arbeitsverhältnisse vorfinden und zudem eine gute Bezahlung erhalten. Das Wichtigste: die dringenden Probleme in der Textilindustrie werden nicht wieder verlagert, sondern vor Ort gelöst.
Neben dem Onlineshop gibt es auch einen dressgoat Laden in Köln. Kannst du ein wenig über eure Erfahrungen als Fair Fashion Verkäufer, online und offline, erzählen?
Bis jetzt haben wir nur gute Erfahrungen mit unseren Kunden gemacht und sehr viel positive Rückmeldung bekommen – für unser Konzept sowie für die Qualität unserer Kleidung. Unsere Publikum ist bunt durchmischt, von der Mutter mit Kind, die für ihren Mann oder Freund einen Pulli kauft, bis hin zum internationalen Paar auf Städtetrip in Köln.
Bildquelle: © dressgoat